Im Laufe seines Lebens kann ein Mann an einer Entzündung der Prostata (Prostatitis) erkranken. Mit fortschreitendem Alter wächst auch das Risiko von Prostatakrebs oder einer gutartigen Prostatavergrößerung. Diese Veränderungen der Vorsteherdrüse werden von verschiedenen Symptomen begleitet, zu denen auch unterschiedliche Formen der Inkontinenz gehören können.
Entzündung der Prostata: Prostatitis
Bei einer Entzündung der Prostata unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Prostatitis. Beim chronischen Beckenschmerzsyndrom kann ebenfalls die Prostata die Schmerzen verursachen, allerdings liegt ihm keine Entzündung zugrunde.
- Akute Prostatitis: Sie wird durch Bakterien ausgelöst. Zu den Beschwerden, die auf eine Blasenentzündung folgen, gehören hohes Fieber und Schüttelfrost. Typische Blasenentzündungssymptome sind wiederum häufiges oder erschwertes Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl, Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen sowie übermäßig starker Harndrang.
- Chronische Prostatitis: Diese Form der Entzündung der Prostata wird ebenfalls durch Bakterien verursacht und kann sich aus einer akuten Prostatitis entwickeln. Die Krankheitsanzeichen müssen über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten vorhanden sein, sind aber im Vergleich zur akuten Prostatitis geringer ausgeprägt und unbestimmter. Allerdings können die gleichen Beschwerden beim Wasserlassen auftreten wie bei der akuten Form dieser Erkrankung.
- Chronisches Beckenschmerzsyndrom: Lassen sich Beckenschmerzen, die ohne erkennbare Ursache auftreten, der Prostata zuordnen, spricht man von einem Prostataschmerzsyndrom. Die Beschwerden ähneln denen der chronischen Prostatitis und beinhalten unter anderem auch Probleme beim Wasserlassen.
Benignes Prostatasyndrom (BPS)
Das Benigne Prostatasyndrom (BPS) ist eine Bündelung von verschiedenen Symptomen, die von Mann zu Mann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein können. Einfach gesagt, handelt es sich beim BPS um eine Harnabflussstörung, für die eine vergrößerte Prostata die Ursache ist. Worauf wiederum die Vergrößerung der Prostata zurückgeht, ist nicht gänzlich geklärt, aber ungefähr ab dem 30. Lebensjahr kommt es bei vielen Männern zu einem mehr oder minder starken Wachstum bei Drüsen und Zwischengewebe der Prostata. Die Vermehrung von Prostatazellen ist unter dem Begriff „Benigne prostata enlargement“ (BPE) bekannt, also „gutartige Prostatavergrößerung“. Wird sie festgestellt, sprechen Mediziner auch von einer „Benignen Prostatahyperplasie“ (BPH). Zumeist wird diese Diagnose bei Männern im fortgeschrittenen Alter gestellt. Das Syndrom kann zu Beschwerden führen, muss dies aber nicht.
Hauptauslöser der Prostatavergrößerung scheint – nach aktuellem Stand der Forschung – das Alter zu sein. Gegen den natürlichen Alterungsprozess kannst du natürlich wenig unternehmen, eher schon etwas gegen andere Faktoren, die eine Prostatavergrößerung begünstigen: Dazu gehören Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes und chronische Prostata-Erkrankungen. Auch der Konsum von Tabak und Alkohol sowie eine ungesunde Ernährung werden als begünstigende Faktoren bei einer Prostatavergrößerung in Betracht gezogen.
Prostatakrebs
Mit jährlich mehr als 60.000 Neuerkrankungen gehört Prostatakrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Zumeist wird er in einem höheren Lebensalter diagnostiziert und bleibt oft lange ohne Symptome. So kommt es beispielweise in einem frühen Stadium oftmals nicht zu Beschwerden beim Wasserlassen. Der Grund: Anders als bei den Wucherungen der gutartigen Prostatavergrößerung bilden sich die Tumore am Außenbereich der Prostata, weit entfernt von der Harnröhre.
Inkontinenz oder eine Erektionsstörung treten nach einem Krebsbefund in der Prostata oft erst nach einer Behandlung auf. Beispielsweise kann es zu einer Inkontinenz kommen, nachdem eine erkrankte Prostata komplett entfernt wurde, denn durch das Fehlen der Vorsteherdrüse geht der Blase eine wichtige Unterstützung beim Verschluss verloren. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollten betroffene Männer regelmäßig Beckenbodentraining machen, denn je stärker die Muskeln in diesem Bereich sind, desto besser ist die Blase gestützt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann an Prostatakrebs erkrankt, lässt sich schwer bestimmen. Allerdings ist das Risiko höher, wenn bereits ein Verwandter ersten Grades an dieser Krebsart erkrankt ist. Auch der Lebensstil und vor allem die Ernährung sollen eine große Rolle spielen. Verschiedene Lebensmittel wie rotes Fleisch stehen im Verdacht, den Krebs zu begünstigen, Sojaprodukten hingegen wird eine positive Wirkung auf die Prostatagesundheit nachgesagt. Zudem soll regelmäßiger Sport Prostatakrebs vorbeugen. Auch wenn Prostatakrebs vor allem ältere Männer betrifft, sollten auch junge Männer schon früh im Leben dem Risiko aktiv entgegenwirken – durch Sport und eine gesunde Ernährung.
Das perfekte Mittel zur Vorbeugung gibt es nicht, dafür aber eine Reihe von Voruntersuchungen und Tests zum Erkennen eines bösartigen Tumors in der Prostata. Außerdem existieren verschiedenste Behandlungsmethoden für den Fall, dass Krebs festgestellt worden ist. Was du vielleicht nicht weißt: Ab dem 45. Lebensjahr hat jeder gesetzlich versicherte Mann in Deutschland das Recht auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs. Ebenfalls sehr positiv ist, dass es in jedem Stadium der Erkrankung wirksame Behandlungsmethoden gibt.