Ob bei Ihrer Dranginkontinenz eine bestimmte Therapie erfolgversprechend ist, sollten Sie mit einem Arzt besprechen. Auch wenn sich die Ursache anfänglich vielleicht schwer feststellen lässt, sind einige Therapien trotzdem sehr wirkungsvoll. Am Anfang steht immer eine ausführliche Anamnese, also die Feststellung des Gesundheitszustandes und etwaiger Vorerkrankungen, um die geeignete Therapieform zu finden.
Wird eine Ursache gefunden, beispielsweise eine neurologische Erkrankung, muss natürlich erst einmal diese Grunderkrankung behandelt werden. Für die Inkontinenz selbst kann dann unter anderem eine medikamentöse Therapie einen möglichen Behandlungsweg darstellen. So kann bei Frauen unter Umständen eine lokale Anwendung von Östrogenen die Beschwerden einer Dranginkontinenz mindern, sofern die Ursachen für die Inkontinenz im Blasenbereich selbst liegen.
Ebenfalls hilfreich kann ein
Blasentraining sein, bei dem Betroffene lernen, wieder ein Gefühl für die eigene Blase zu bekommen und das Füllvermögen der Blase zu vergrößern. Sollte der Verdacht vorliegen, dass die Dranginkontinenz einen psychosomatischen Hintergrund hat, kann eine Psychotherapie eine sinnvolle Maßnahme sein.
Ein weiterer Therapieansatz ist eine Stärkung der
Beckenbodenmuskulatur durch Elektrostimulation – am besten in Kombination mit einer physiotherapeutischen
Beckenbodengymnastik. Zwar ist ein schwacher Beckenboden nicht Ursache einer Dranginkontinenz, dennoch lassen sich durch eine gezielte Stärkung der Muskulatur die Symptome lindern.
Auch eine Operation ist bei einer Dranginkontinenz möglich. Dabei wird eine Sonde implantiert, die einen elektrischen Impuls aussendet – sie soll die Entleerung der Blase steuern. Alle genannten Therapieoptionen sollten stets sorgfältig mit einem Facharzt besprochen werden, um die Behandlung zu finden, die im individuellen Fall am erfolgversprechendsten ist.
Außerdem können Sie selbst die Symptome mindern, indem Sie etwa weitgehend auf Getränke verzichten, die die Blase reizen, zum Beispiel Kaffee. Leichter Sport wie Nordic Walking oder Yoga stärken Ihre Muskulatur. Zudem reduziert Sport seelischen Stress, was im Falle einer Dranginkontinenz die Lebensqualität steigert. Wenn Sie etwas speziell für Ihre Psyche tun möchten, können Sie autogenes Training, Massagen oder eine Atemtherapie ausprobieren.