10 tägliche Herausforderungen – und wie Sie sie meistern

Der Pflegealltag besteht aus vielen kleinen Aufgaben, die schnell zu richtigen Herausforderungen werden. Hier finden Sie Hilfestellungen für zehn der häufigsten. So wird die Pflege für Sie und den Menschen, um den Sie sich kümmern, leichter.

1. Helfen, aber nicht alles abnehmen

Lassen Sie den Menschen, die Sie betreuen, jene Dinge tun, die er oder sie noch selbst erledigen kann – auch wenn es länger dauert. Dies gilt besonders für die tägliche Hygiene. Je mehr Sie ihm oder ihr abnehmen, desto stärker wird die Abhängigkeit von Ihnen und desto geringer die Motivation, etwas selbst zu tun.

2. Intimität respektieren

Versuchen Sie es so einzurichten, dass immer dieselbe Person bei der Hygiene und der Intimpflege hilft. Fast alle Menschen empfinden Schamgefühl, wenn sie sich nackt zeigen sollen, unabhängig von ihrem Zustand – deshalb ist ein gutes Vertrauensverhältnis bei der Intimpflege so wichtig.

3. Behandeln Sie zu Pflegende weiterhin als Erwachsenen

Wie ein Kleinkind angesprochen zu werden oder Babykosmetik zu benutzen, ist für ältere Menschen demütigend – auch wenn sie mit Demenz zu kämpfen haben. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie ihn oder sie ernst nehmen und sein Alter respektieren.

4. Entscheidungsfreiheit aufrechterhalten

Unabhängig von seinem Zustand ist Selbstbestimmung für jeden Menschen wichtig. Lassen Sie den Menschen, den Sie pflegen, wo immer es geht eigene Entscheidungen treffen: Was möchte er oder sie essen, anziehen oder im Fernsehen schauen? Wann will er oder sie ein Nickerchen machen? Legen Sie nur dort Widerspruch ein, wo die Entscheidung die Gesundheit gefährden oder Mitmenschen zu stark beeinträchtigen könnte.

5. Den Kontakt zu Verwandten herstellen

Für alle Menschen sind soziale Kontakte wichtig, auch für Ältere. Versuchen Sie daher Begegnungen zu ermöglichen. Ein Treffen mit Freunden oder Verwandten wirkt Einsamkeit entgegen. Manchmal hilft bereits ein Telefongespräch.

6. Auf dem Laufenden halten

Die Veränderungen, die sich im Leben des auf Hilfe angewiesenen Menschen vollziehen, sind für ihn nicht einfach. Wenn Sie ihm Informationen vorenthalten, verstärken Sie sein Gefühl von Verlust und Entfremdung. Beantworten Sie deshalb seine Fragen, wann immer möglich. Informieren Sie über die Empfehlungen des Arztes oder der Ärztin und geplante Pflegemaßnahmen ebenso wie über Neuigkeiten aus der Familie.

7. Aktivitäten anbieten

Senioren leiden oft unter Langeweile und Inaktivität. Das kann zu Depressionen führen. Versuchen Sie, sie ihrem Zustand entsprechend zu beschäftigen. Lösen Sie zusammen Kreuzworträtsel, lassen Sie sie bei der Zubereitung von Mahlzeiten helfen oder auch ein Hörbuch hören. Gemeinsame Aktivitäten, die allen Spaß machen, schaffen einen schönen Alltag.

8. Die Auswirkungen der Inkontinenz minimieren

Ein trockener und gepflegter Intimbereich ist nicht nur wichtig für die Gesundheit der Haut, sondern auch für das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Die richtigen Produkte für Reinigung und Hautschutz sind deshalb bei äußerst wichtig.

9. Motivieren statt kritisieren

Wir alle haben es schlussendlich nicht in der Hand, wie wir altern, welche Krankheiten wir vielleicht bekommen und welche Begleiterscheinungen diese bei uns hervorrufen. Auch einen Charakter oder Überzeugungen werden Sie im Alter nicht mehr ändern können. Nehmen Sie ältere Menschen, die Sie pflegen, daher ernst und kritisieren Sie sie nicht. Das könnte sie verletzen und das Vertrauensverhältnis angreifen.

10. Sorgen Sie für sich

Die Rolle eines pflegenden Menschen ist eine große Aufgabe. Und niemand hat übermenschliche Kräfte. Vergessen Sie daher nicht Ihre eigenen Bedürfnisse. Kümmern Sie sich um Ihre Gesundheit, nehmen Sie auch die durch die Pflege auftauchenden Emotionen ernst und lernen Sie, behutsam mit ihnen umzugehen. Nur dann können Sie sich wirklich um einen anderen Menschen kümmern.