Harnwegsinfektionen und Inkontinenz

Eine Harnwegsinfektion (HWI) ist eine häufige, oft schmerzhafte Erkrankung, die viele Menschen, vor allem Frauen, im Laufe ihres Lebens erleben. Ein geschwächtes Immunsystem, fortgeschrittenes Alter und chronische Krankheiten können zur Entstehung von Harnwegsinfektionen beitragen. Ein weiterer Risikofaktor ist Inkontinenz – sowohl Harn- als auch Stuhlinkontinenz erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion der Harnwege.

Auch Menschen, die ihre Blase nicht vollständig entleeren können, haben ein erhöhtes Risiko für eine Harnwegsinfektion, da sich im Restharn Bakterien ansiedeln und vermehren können. Einige Ursachen für Restharn sind Verstopfung, eine vergrößerte Prostata oder ein Prolaps, die auf die Harnröhre drücken, oder Rückenmarksverletzungen und Nervenschäden, die die normale Funktion des Harntrakts beeinträchtigen. Mit zunehmendem Alter kann auch der Blasenmuskel schwächer werden. Dies erschwert die vollständige Entleerung der Blase und kann dazu führen, dass nach dem Wasserlassen etwas Urin zurückbleibt.

Was ist eine Harnwegsinfektion?

Harnwegsinfektionen entstehen, wenn Keime in die unteren oder oberen Harnwege gelangen. Am häufigsten sind Infektionen der unteren Harnwege, also der Harnröhre und der Blase. Sie werden auch als Zystitis bezeichnet. In den meisten Fällen stammen die Bakterien, die in den unteren Harntrakt eindringen, aus unserem eigenen Körper. Das Bakterium E. Coli beispielsweise ist einer der häufigsten Verursacher einer Harnwegsinfektion. Es besiedelt normalerweise den Darm und kann die Harnwege infizieren, wenn die Harnröhre mit Fäkalien in Kontakt kommt.

Hochvirulente Bakterien, die unbehandelt bleiben, können sich über die Harnleiter auf eine oder beide Nieren ausbreiten und eine obere Harnwegsinfektion verursachen. Symptome hierfür können Rückenschmerzen, Übelkeit und Fieber sein. Bleibt die Infektion unbehandelt, kann sie die Nieren schädigen oder sogar zu Nierenversagen führen. In einigen Fällen kann die Niereninfektion auf den Blutkreislauf übergreifen und eine Urosepsis verursachen, die eine sofortige Intensivbehandlung erfordert. Wenn eine obere oder untere Harnwegsinfektion diagnostiziert wurde und eine Behandlung erforderlich ist, entscheidet ein Arzt oder eine Ärztin, welches Antibiotikum in welcher Dosierung verabreicht wird.

Eine asymptomatische Bakteriurie ist hingegen harmlos, da die nachgewiesenen Bakterien im Urin meistens keine Beschwerden hervorrufen. Die Erreger verursachen keine Symptome, außer bei manchen Menschen stark riechenden Urin.

Symptome einer Harnwegsinfektion

Bei Harnwegsinfektionen sind einige Symptome typisch, andere hingegen sind eher unspezifisch und damit nicht so leicht einzuordnen. Für eine schnelle Diagnose und Behandlung ist es wichtig, dass Pflegekräfte die ersten Anzeichen einer Harnwegsinfektion erkennen. Dies ist besonders wichtig bei älteren Menschen – vor allem bei Demenzkranken – sowie bei Menschen mit schwacher Immunabwehr und Diabetes.

An elderly woman sits on an exam table in a medical office, looking concerned. A younger woman in a red sweater listens attentively, while a nurse is slightly out of focus in the foreground. The setting includes medical equipment, indicating a clinical environment.

Typische Symptome einer Harnwegsinfektion

Die Hand einer älteren Frau mit einem Armband ruht auf einem weißen Geländer, im Hintergrund ist unscharfes Gartenlaub zu sehen.

Unspezifische Symptome einer Harnwegsinfektion

  • Allgemeines Schwächegefühl
  • Verwirrter Zustand
  • Übelkeit
  • Schwindelgefühl
  • Plötzlich auftretende Inkontinenz oder stärker werdende Inkontinenz

Gute Hygiene kann helfen, eine HWI zu verhindern

Es ist nicht nur wichtig, die Symptome zu erkennen, sondern auch zu wissen, wie man eine HWI verhindern und behandeln kann. Harnwegsinfektionen können durch die Einhaltung wirksamer Hygieneroutinen und Pflegerichtlinien verhindert werden. Denn gesunde Haut ist widerstandsfähiger gegen Infektionen. Daher ist es wichtig, den Genitalbereich sauber und gesund zu halten, um die Fähigkeit der Haut, sich vor Infektionen zu schützen, zu erhalten oder zu verbessern.

Ein Beispiel: Wischen Sie sich nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten ab – verschmutzte Inkontinenzprodukte sollten ebenfalls von vorne nach hinten entfernt werden. Wenn die Haut empfindlich ist, vermeiden Sie scharfe Seife. Reinigen Sie den Intimbereich stattdessen mit TENA Wash Cream und tragen Sie TENA Barrier Cream zum Schutz auf. Achten Sie darauf, dass die Haut nach dem Reinigen und Wechseln der Inkontinenzprodukte immer trocken ist, um Bakterienwachstum zu vermeiden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann ebenfalls dazu beitragen, Harnwegsinfektionen zu verhindern.

Die Symptome einer Harnwegsinfektion lindern

Wenn pflegebedürftige Personen, die Sie betreuen, von einer Harnwegsinfektion betroffen sind, können Sie Einiges tun, um deren Symptome zu lindern: Geben Sie ihnen viel zu trinken; die höhere Flüssigkeitszufuhr hilft, Bakterien aus der Blase zu spülen. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können Schmerzen, Fieber und Entzündungen reduzieren. Auch Wärme kann wohltuend und schmerzlindernd wirken; legen Sie eine Wärmflasche auf den unteren Rücken oder den Bauch.

Eine Altenpflegerin hilft einem Pflegeheimbewohner, mit einem Strohhalm zu trinken. Eine Altenpflegerin hilft einem Pflegeheimbewohner, mit einem Strohhalm zu trinken.

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