Die Begriffe Medikationsanalyse und Medikationsmanagement werden oft synonym verwendet, beschreiben jedoch zwei unterschiedliche Dienstleistungen. Allerdings geht dem Medikationsmanagement eine genaue Medikationsanalyse voraus. Denn bevor der Apotheker eine langfristige und kontinuierliche Betreuung des Patienten vornehmen kann, ist es wichtig, die aktuelle Gesamtmedikation zu bewerten. Im Rahmen einer detaillierten Medikationsanalyse werden sowohl verschreibungspflichtige als auch selbst erworbene Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel berücksichtigt. Auch unterschiedliche Fragestellungen werden erörtert und sind Teil der Analyse. Alle Daten werden anschließend zusammengetragen, evaluiert und dokumentiert. So können manifeste und arzneimittelbezogene Probleme aufgezeigt und mögliche Lösungen erarbeitet werden, mit dem Ziel, die Effektivität der Arzneimitteltherapie zu erhöhen und Risiken zu minimieren.
Das Medikationsmanagement baut auf der Medikationsanalyse auf und schließt die kontinuierliche Betreuung des Patienten durch ein multidisziplinäres Team bestehend aus Hausärzten, Apothekern, Fachärzten, Heilberuflern und Pflegediensten mit ein. Die Medikationsanalyse ist im Rahmen der Betreuung zu wiederholen, wenn sich die Lebensumstände, Arzneimittel und Erkrankungen des Patienten ändern.
Wie funktioniert das Medikamentenmanagement in der Praxis?
Bei dem einfachen Medikationsmanagement vereinbart der Patient mit dem Apotheker die Speicherung und dauerhafte Bewertung der Kundenhistorie. Entscheidet sich der Patient für das erweiterte Medikationsmanagement, wird ein Beratungsgespräch in den Räumlichkeiten der Apotheke vereinbart.
Allgemeine Werte wie Größe, Alter und Gewicht werden festgehalten; zudem werden unter anderem folgende Fragen gestellt:
- Wie kommen Sie mit der Einnahme der Medikation klar?
- Welche Medikamente nehmen Sie täglich oder gelegentlich ein?
- Zu welchen Zeiten nehmen Sie die Medikamente ein?
- Gab es bereits Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten?
- Welche Erkrankungen liegen vor?
Es empfiehlt sich bei diesem Gespräch, verordnete Medikamente sowie selbst erworbene Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel aufzuführen und diese fortlaufend immer wieder anzugeben und zu aktualisieren, sollte sich etwas an dem Medikationsplan ändern.
Das klinische Medikationsmanagement zieht zur vollständigen Analyse die Diagnoseliste des Hausarztes, aktuelle Blutwerte sowie Berichte von Fachärzten oder Entlassungspapiere der Kliniken mit ein. Wenn dem Apotheker alle Daten vorliegen, werden diese bewertet und in Bezug auf den aktuellen Medikationsplan optimiert. Empfehlungen oder Informationen zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen muss der behandelnde Arzt mit den jeweiligen Therapieanordnungen abgleichen. Entscheidend hierbei sind eine vertrauensvolle Basis zwischen Arzt und Apotheker sowie die Akzeptanz des Arztes, Empfehlungen des Apothekers zum Wohl des Patienten anzunehmen. Im weiteren Verlauf ist das Zusammenspiel von Ärzten, Apothekern, Patienten und anderen medizinischen Instanzen wie Heilberuflern und Pflegepersonal notwendig, um eine langfristige Betreuung und einen optimalen Medikationsplan zu ermöglichen.
Medikationsmanagement-Fortbildung in klinischer Pharmazie, Pharmakotherapie und Arzneimittelsicherheit
Die Grundlage eines modernen Medikationsmanagements ist neben der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apotheker eine profunde Ausbildung des Apothekers in klinischer Pharmazie, Pharmakotherapie und Arzneimittelsicherheit. Auch angesichts der Fülle an immer neuen Medikamenten unterschiedlicher Hersteller ist es ratsam, regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Nur so ist es möglich, dem Patienten einen echten Mehrwert und eine ganzheitliche Betreuung zu bieten. Schließlich möchte der Apotheker, dass seine Empfehlungen und Optimierungen beim Arzt auf Akzeptanz stoßen. Dies gelingt allerdings nur, wenn der Apotheker aufgrund von Medikationsmanagement-Fortbildungen die genauen Vorgänge kennt und Medikationspläne nach arzneimittelrelevanten Kriterien bewerten kann. Steuerlich sind Medikationsmanagement-Fortbildungen absetzbar. Die Kosten für den Service der Apotheke richten sich nach den Wünschen und Anforderungen des Patienten sowie dem Umfang des Medikationsmanagements.
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